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Fußball und betriebliche Organisation  
16.11.2022

Warum rasten Fußballspieler aus und was bedeutet das für Arbeitsteams?

ESV-Redaktion Arbeitsschutz/FernUni Hagen
Wie kommt es zu Fehlverhalten in Teams? (Foto: Jeffrey F Lin/Unsplash)
Fassung verlieren bringt nichts. Das gilt auf dem Fußballplatz wie am Arbeitsplatz. Eine Studie der FernUni Hagen zeigt, dass Alter und Talent die Neigung zum Kontrollverlust begünstigen: Bei 30-Jährigen ist die Wahrscheinlichkeit, auf dem Platz auszurasten, um 30 Prozent höher als bei 20-Jährigen. Die Ergebnisse seiner Untersuchung lassen sich auf sämtliche Situationen übertragen, in denen wir uns mit anderen Menschen vergleichen, um eine bessere Position anzustreben: im Job genauso wie in der Schule.

Nicht nur das Alter begünstigt die Pöbelei, auch das Talent und der Marktwert spielt eine Rolle. 
Wenn der Marktwert eines Spielers nur um einen Prozentpunkt steigt, steigt auch die Wahrscheinlichkeit dafür, dass er auf dem Platz pöbelt – und zwar um vier Prozent. Bei Top-Spielern wie Erling Haaland und Jude Bellingham liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie ausflippen, im Vergleich zu weniger talentierten Spielern sogar bei über 50 Prozent.

Nicht immer ist es beim Fußballspiel der schönste Torschuss, die beste Ecke oder der weiteste Pass, der im Gedächtnis bleibt. Neben den vielen Gelegenheiten, sportlich zu glänzen, haben Spielerinnen oder Spieler – von der Kreisliga bis zur Champions League – auch verschiedene Spielarten des unsportlichen Verhaltens trainiert. Wer anderen reingrätscht oder ausrastet, kann dafür ganz unterschiedliche Gründe haben. „Das klassische Foul ist meist eine bewusste Handlung. Ein Akt der Sabotage, oft im Interesse des unterlegenen Teams, weil ein Foul den Spielfluss unterbricht und den Vorteil des Überlegenen minimiert“, sagt Dr. Hendrik Sonnabend von der FernUniversität in Hagen.

Anders ist es beim Schubsen, Spucken oder Schimpfen. In den Fällen kochen Emotionen hoch, Spielerinnen und Spieler haben sich nicht im Griff, reagieren aggressiv oder gewalttätig. Dafür gibt es ebenfalls die gelbe oder rote Karte, auch wenn es sich um eine ganz andere Art des Vergehens handelt. „Dieses Fehlverhaltens ist von Fouls abzugrenzen, weil es aus einem Verlust der Selbstbeherrschung resultiert und dem Team absolut keinen Vorteil bringt. Man könnte auch von Selbstsabotage sprechen.“ Der Wissenschaftler von der FernUniversität und sein Kollege Dr. Mario Lackner von der Johannes Kepler Universität Linz haben diese Form unsportlichen Verhaltens untersucht und wollten herausfinden, welche Attribute die Neigung zu individuellem Fehlverhalten auf dem Platz begünstigen.

730 Fälle von Selbstsabotage

Ihre überraschenden Ergebnisse stützen die beiden Forscher auf Spiele der 1. Fußballbundesliga der Männer. Sie konnten für ihre Analyse auf einen Datensatz zurückgreifen, der alle Spiele der Saisons von 2014/15 bis 2018/19 umfasst. „Das sind ungefähr 40.000 Spieler-Spiel-Beobachtungen, in denen wir insgesamt 730 Fälle von Selbstsabotage gefunden haben."

Da diese Fälle nicht verfälscht werden sollten, mussten die beiden Wissenschaftler zunächst besondere Umstände identifizieren und „herausrechnen“. Ein besonders hitziges Derby wäre so ein Fall, oder Schiris, bei denen die Strafkarten besonders locker sitzen. Schließlich blieben zwei Faktoren übrig, die das Schubsen anderer Spieler oder das Pöbeln auf dem Platz erheblich begünstigten: das Alter der Spieler und ihr Talent – oder zusammengefasst: ihr Status. Allerdings ganz anders, als die Forscher vermutet hatten.

Überflieger nehmen sich mehr raus

„Wir haben gedacht, dass die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich jemand falsch verhält, mit dem Alter abnimmt.“ Doch genau das Gegenteil ist der Fall. „Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass der emotionale Kontrollverlust mit zunehmendem Alter größer wird.“ Besonders anschaulich ist der Zusammenhang im Zehnjahresvergleich. „Man könnte sagen: Bei 30-jährigen Spielern ist die Wahrscheinlichkeit, auf dem Platz auszurasten, um 30 Prozent höher als bei 20-Jährigen. Die Annahme ‚Je älter, desto weiser‘ können wir also keineswegs bestätigen“, fasst Sonnabend die Ergebnisse zusammen.

Neben dem starken Einfluss des Alters sehen die Forscher emotionalen Kontrollverlust vor allem bei besonders talentierten Spielern. Weil sie in ihrer Untersuchung das Talent über den Marktwert abbilden, können sie Unterschiede sehr präzise bis hinunter in einstellige Prozentbereiche messen. Dabei kam heraus: „Wenn der Marktwert eines Spielers nur um einen Prozentpunkt steigt, steigt auch die Wahrscheinlichkeit dafür, dass er auf dem Platz ausrastet – und zwar um vier Prozent.“ Ganz besonders extrem ist der Effekt daher bei den Überfliegern, den Profispielern mit Marktwerten in Millionenhöhe. „Bei Top-Spielern wie Erling Haaland oder Jude Bellingham liegt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sie ausrasten im Vergleich zu weniger talentierten unserer Untersuchung zufolge bei über 50 Prozent.“

Gleiches Muster im Job und in der Schule

Doch warum ist das so? Sportökonom Sonnabend musste seine Hände zur Psychologie ausstrecken, um seine Beobachtungen erklären zu können. Dank dem Tipp des FernUni-Psychologen Dr. Jonas Küppel stieß er dort auf die aus den 1970er-Jahren stammende Theorie des Sozialen Lernens. Die Theorie besagt, dass sich Fehlverhalten verfestigt, wenn es folgenlos bleibt.

„Wenn in der Bundesliga vereinsintern gestraft wird, trifft es eher die Spieler mit geringem Status, das ist zumindest mein Eindruck. In den Köpfen herrscht die Annahme ‚Mit dem legt man sich nicht gerne an‘, woraus der Spieler nur lernt, dass die Folgen seines Fehlverhaltens stets überschaubar bleiben. Dieser Umstand begünstigt natürlich weiteres Fehlverhalten.“ Was aber in jedem Fall unter dem schlechten Verhalten leidet, ist die Chance auf den Sieg. „Wenn ein Spieler im Favoritenteam wegen Meckern die gelbe Karte bekommt, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit, das Spiel zu gewinnen. Auch das konnten wir mit unserer Studie zeigen“, sagt der FernUni-Forscher.

Wie sich Menschen in Wettkampfsituationen verhalten, ist für Sonnabends Forschungsgebiet, die Volkswirtschaft, von großem ökonomischen Interesse. Die Ergebnisse seiner Untersuchung lassen sich auf sämtliche Situationen übertragen, in denen wir uns mit anderen Menschen vergleichen, um eine bessere Position anzustreben: im Job genauso wie in der Schule. „Es ist davon auszugehen, dass sich das von uns identifizierte Muster auch außerhalb des Fußballs finden lässt. Selbst in politischen Talkshows sehen wir individuelles Fehlverhalten aufgrund von emotionalem Kontrollverlust. Menschen mit einem höheren Status können sich mehr rausnehmen, weil sie gelernt haben, dass sie kaum Konsequenzen zu befürchten haben.“

WM in Katar: Kicken statt Gucken

Allein aus sportlicher Sicht sind die Ergebnisse für Sonnabend besorgniserregend: „Vermutlich unterschätzen Teams, wie wichtig es ist, das Fehlverhalten in der Gruppe der Spieler mit hohem Status zu ahnden. Das wäre deshalb so wichtig, weil das Fehlverhalten mit schlechtem sportlichen Abschneiden einhergehen kann und weil die Teammitglieder mit niedrigerem Status dieses Verhalten natürlich übernehmen.“

Dass wir auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar Beispiele für individuelles Fehlverhalten sehen werden, da ist sich Sonnabend sicher. Er selbst, begeisterter Fußballfan, wird die WM jedoch boykottieren. „Ich werde die Spiele nicht schauen, weil eine Menge Gründe gegen diese WM sprechen. Stattdessen werde ich im Sinne der Initiative ‚Kicken statt Gucken‘ versuchen, selber zu spielen.“

Zur Originalstudie: Link (Researchgate) 

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