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Nachgefragt bei: Dr. Frank Sasse, W. L. Gore & Associates  
26.08.2020

Sasse: „Die Trage-Akzeptanz ist außerordentlich wichtig für die Wirksamkeit von PSA“

ESV-Redaktion Arbeitsschutz
Dr. Frank Sasse (Foto: Gore)
Warum Komfort bei der Schutzkleidung außerordentlich wichtig für die Sicherheit der Tragenden ist und wie dieser eruiert wird, erläutert Dr. Frank Sasse, globaler Teamleiter der Applikationsingenieure bei Gore, im Interview mit der ESV-Redaktion Arbeitsschutz.

Normen und Verordnungen regeln ja nicht, wie Schutzausrüstung gefertigt sein muss, damit sie wirklich und möglichst noch gerne getragen wird. Welche Kriterien halten Sie für die Akzeptanz von PSA für besonders wichtig?

Sasse: Die einschlägigen Normen von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) oder berufsgenossenschaftlichen Regeln decken nur Teilaspekte ab, die man mit Trage-Akzeptanz verbinden würde. Tatsächlich ist diese aber außerordentlich relevant für die Wirksamkeit der PSA. Denn nur passende, komfortable und ergonomische Bekleidung wird gerne und korrekt getragen. Sowohl thermischer Komfort als auch Gewicht und Ergonomie sind für den Tragekomfort ausschlaggebend:
  1. Hohe Atmungsaktivität: Materialeigenschaften wie eine hohe Atmungsaktivität sind wichtig, damit der Körper seine Temperatur durch Schwitzen regulieren kann. Hoch atmungsaktive Schutzkleidung sorgt dafür, dass Wasserdampf von der Haut nach außen transportiert wird und die Haut lange trocken bleibt. Der Körper wird somit effektiv gekühlt.
  2. Schutz vor Regen: Wasserdichtigkeit von außen und trockene Unterbekleidung sind wichtige Voraussetzungen für den Komfort und auch für den Schutz vor Unterkühlung. Wasserdichte Materialien, wie etwa GORE-TEX Produkte, verhindern, dass Feuchtigkeit durch die textile Außenlagen nach innen dringt. Textile Zwischenlagen hingegen sollten den Schweiß von der Haut abtransportieren und damit eine Akkumulation von Schweiß im Innerern verhindern.  
  3. Geringes Gewicht: Schwere Schutzkleidung schränkt nicht nur den Komfort ein. Diese kann auch zu einer vorzeitigen Ermüdung führen, wenn damit schwere Tätigkeiten zu leisten sind. Im Gegenzug gilt: Je leichter die Bekleidung, desto länger kann schweißtreibende Arbeit verrichtet und gleichzeitig die PSA korrekt getragen werden. Mittlerweile gibt es innovative Funktionstechnologien, beispielsweise PSA mit Störlichtbogenschutz Klasse 2, die bis zu 50 Prozent leichter sind.
  4. Bewegungsfreiheit: Schutzkleidung, die die notwendigen Körperbereiche auch in der Bewegung abdeckt, ist eine Grundvoraussetzung für den erforderlichen Schutzgrad. Durch die geeignete Wahl von leichten Materialien, die eine gute Beweglichkeit und bessere Passformen ermöglichen, wird dies erst machbar.
  5. Trageakzeptanz erhöhen: Ein letzter, aber nicht ganz unwesentlicher Aspekt ist auch die Frage, ob die Bekleidung gefällt. Die Branche hat erkannt, dass ein ansprechendes Design die Trageakzeptanz fördert.

2019 hat die BG ETEM über 4.000 Stromunfälle gemeldet bekommen. Ursache sind oft elektrische Schläge und Störlichtbögen. Wie kann PSA Elektrofacharbeiter vor diesen Gefahren schützen?

Sasse: Analysen zeigen, dass eine hohe Zahl der Unfälle auf nicht bzw. falsch getragene Schutzkleidung zurückzuführen ist. In den meisten Fällen muss mit sehr schweren Folgen für den Träger gerechnet werden. Wenn Schutzkleidung gerne getragen wird, lassen sich die Auswirkungen minimieren oder sogar vollständig verhindern. Deshalb ist es unabdingbar, dass PSA komfortabel sein muss.

Folgende Beispiele sollen verdeutlichen, dass es einen klaren Zusammmenhang zwischen Materialeigenschaften, die sowohl den Tragekomfort als auch die erforderliche Schutzfunktion fördern, gibt.

Die maßgebliche Funktion ist der Schutz vor den thermischen Gefahren des elektrischen Lichtbogens. Bereits bei Hausanschlußkästen können Kurzschlussströme von 7 kA über einen Zeitraum von 500 ms entstehen, die die höchste Schutzklasse 2 der einschlägigen Schutznorm EN 61482-1-2 erforderlich macht. Die thermischen Gefahren werden im wesentlichen durch zwei Schutzmechanismen reduziert: Zum einen durch flammhemmende Materialien auf der Außen- und Innenseite der Bekleidung. Zum anderen wird durch die thermischen Isolationseigenschaften eine übermäßig hohe Temperaturentwicklung auf der Haut vermieden. Die Herausforderung ist es daher, eine Balance zwischen der notwendigen thermischen Schutzisolation und dem Bedürfnis nach Tragekomfort und -akzeptanz zu finden. Moderne Funktionsmaterialien wie etwa die GORE® PYRAD® Technologie bieten sowohl die notwendigen Schutzfunktionen mit Störlichtbogenschutz Klasse 2 bei gleichzeitig sehr niedrigem Materialgewicht und hoher Atmungsaktivität.

Eine weiterer Zusammenhang zwischen Komfort und Schutzfunktion stellt das Beispiel von feuchter bzw. nasser Störlichtbogenschutzbekleidung dar. Nasse Schutzbekleidung allein ist unkomfortabel. Hinzu kommt, dass die Isolation zum Schutz vor den thermischen Gefahren eines elektrischen Lichtbogens außer Funktion gesetzt wird, da bekanntlich Wasser ein besserer Wärmeleiter als Luft ist. Nasse Schutzbekleidung wird so zu einem wesentlichen Risikofaktor für den Träger.

Zusammenfassend kann man sagen, dass PSA Elektrofacharbeiter nur dann effektiv vor der Gefahr eines Störlichbogens schützen kann, wenn sie die Norm nach Klasse 2 erfüllen und bei jedem Wetter – drinnen wie draußen – korrekt getragen werden.

Wie eruieren Sie Praxisbedarfe an PSA? Laden Sie Kunden ein oder begleiten Sie z.B. Forstarbeiter bei ihrer Tätigkeit?

Sasse: Bevor Gore mit der Entwicklung einer neuen Technologie für PSA beginnt, analysieren wir gemeinsam mit unseren Kunden und Anwendern deren Anforderungen und Probleme bei bestehender PSA. Dazu dienen uns umfangreiche Tragetests, Befragungen, Seminare und Veranstaltungen zum Informationsaustausch. Zusätzliche Erkenntnisse erhalten wir aus Erfahrungen bei ähnlichen Anwendungen wie dem Feuerwehrbereich. In Einzelfällen ist es uns auch möglich, direkt vor Ort selbst die Arbeitsbedingungen zu testen. Seit Jahrzehnten nutzen wir auch wissenschaftliche Daten aus der Komfortforschung. Darüber hinaus prüfen wir Technologien in einer eigens errichteten Klimakammer. In dieser können wir unterschiedliche Witterungsbedingungen – von subtropischen bis zu arktischen Temperaturen – simulieren. In den Komfort-Labors führen wir entsprechende Experimente in Bezug auf Komfortund Leistungsfähigkeit durch. Aus all den Erkenntnissen entwickeln wir entsprechende Materialien, die ausgewählte Tester ausprobieren. Wenn alle Tests zur Zufriedenheit ausfallen, produzieren unsere lizenzierten Konfektionäre dann die Schutzbekleidung.

Wie weit gehen Ihre Forschungen im Bereich Smarte PSA? Können Sie einen Ausblick in die Zukunft geben?

Sasse: Wir untersuchen zum Beispiel die Möglichkeiten der Einbindung von Elektronik in Bekleidung. Dabei ist uns ein besonderer Augenmerk auf den realen Nutzen für den Träger wichtig. Im Bereich von PSA ist immer auch die Übereinstimmung mit der einschlägigen Gesetzgebung wichtig. Wir sehen erste Initiativen bei der notwendigen Normung, diese Möglichkeiten in die PSA einzubinden.

Vielen Dank!
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