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ARBEITSSCHUTZuptodate!
Zu viel Arbeit, Stress, schlechte Arbeitsmittel, Lärm, Konflikte? Was Menschen bei ihrer Arbeit als belastend erleben, ist sehr unterschiedlich. Auffällig ist, dass physische Belastungen wie schweres Heben und Tragen, Hitze oder Zugluft immer seltener die Hauptrolle spielen. Sie wurden durch Arbeitsbedingungen, die auf unser Denken und unsere Gefühle – kurz gesagt auf unsere Psyche wirken, abgelöst.
Viele Betriebe haben die Bedeutung psychischer Aspekte bei der Arbeit erkannt und setzen sich damit auseinander. Es gibt jedoch zahlreiche Definitionen, theoretische Modelle und Konzepte, die zunächst verwirren können: Psyche, Stress, psychische Belastung, psychische Erkrankung. Die iga.Fakten 10 beleuchten psychische Anforderungen in unserer Arbeitswelt und klären über gesundheitliche Folgen und Präventionsmöglichkeiten auf.
In der arbeitspsychologischen Forschung werden drei Formen von Ressourcen unterschieden, die positiv mit Gesundheit, Motivation und Wohlbefinden von Beschäftigten zusammenhängen und auch die Leistung positiv beeinflussen können.
Dies sind:
Ressourcen können Belastungen abfedern: Stressfaktoren und Ressourcen wirken zusammen.
Was hält Menschen gesund? – Das Modell der Salutogenese |
Ein Modell, das die Entstehung und den Erhalt von Gesundheit beschreibt und nicht die Entstehung von Krankheit, ist das Salutogenesemodell von Antonovsky (Franke, 1997). Ein zentrales Konzept dieses Modells ist das Kohärenzgefühl. Dieses Konzept beschreibt ein grundlegendes Vertrauen in die Fähigkeit, Anforderungen meistern zu können. Dazu gehören verschiedene Faktoren:
Überträgt man diesen Ansatz auf die Arbeitswelt, heißt das, dass Arbeitsinhalte und Arbeitsprozesse nachvollziehbar und verstehbar gestaltet sein sollten. Der Erwerb und die regelmäßige Aktualisierung von Kompetenzen und Fähigkeiten sind wichtig, damit die Arbeit handhabbar ist. Der Sinn der Arbeit und des Produkts bzw. der Dienstleistung sollte für alle Beschäftigten klar umrissen sein. Ein ausgeprägter Kohärenzsinn stärkt die Bewältigungsmöglichkeiten eines Menschen und damit auch die Fähigkeit, mit Anforderungen und Belastungen umzugehen. |
Folgen von psychischen Fehlbelastungen lassen sich durch diverse betriebliche Maßnahmen vermeiden. Um diese Chance wahrzunehmen, sollten Betriebe auch ihre Ressourcen in den Blick nehmen. Der iga.Report 28 hat den wissenschaftlichen Erkenntnisstand zu Wirksamkeit und Nutzen betrieblicher Gesundheitsförderung und Prävention erhoben. In einer umfangreichen Literaturschau werden entsprechende Interventionen
zusammengefasst.
Demnach sind folgende Faktoren zentral für den Erfolg von Maßnahmen:
Sohn/Au Führung und Betriebliches Gesundheitsmanagement |
Die Digitalisierung der gesamten Arbeitswelt, die Vernetzung von Maschinen und Arbeitsmitteln untereinander, die Globalisierung von Handel, Dienstleistung und Produktion, die immer kürzeren Innovationszyklen, die Miniaturisierung immer neuer Technikfelder und eine nahezu inflationäre Informationsflut erfordern von Unternehmen und Beschäftigten ein Maß an Flexibilität und Einsatzbereitschaft, welches noch vor wenigen Jahren in diesem Umfang nicht zu prognostizieren war. Diese Entwicklungen finden vor dem Hintergrund einer sich durch demografische Veränderungen und gleichzeitig durch eine Migrationsbewegung historischen Ausmaßes grundlegend wandelnden Gesellschaft statt. Diese Entwicklungen werden mit Sicherheit gravierende Einflüsse auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in Deutschland erhalten. Es ist daher erforderlich, insbesondere angesichts heterogener Belegschaften, verstärkt zu berücksichtigen: • die betrieblichen Abläufe gut zu gestalten • psychische Belastungen einschließlich Arbeitszeit und Arbeitsintensität zu beurteilen und ggf. zu optimieren • Führungsmethoden fair, transparent und partizipativ zu gestalten • Personalentwicklung zu betreiben, einschließlich der erforderlichen fachlichen und sozialen Kompetenzen • betriebliche Gesundheitsförderung zu betreiben. |
Gerald Schneider Die Gefährdungsbeurteilung |
Im Laufe der Jahre hat sich unter dem Eindruck neuer Technologien, neu erkannter Gefährdungssituationen sowie gestiegener arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse der Charakter der Gefährdungsbeurteilung verändert. Im Vordergrund steht weniger die isolierte Erfassung von Einzelgefährdungen, sondern vielmehr die Integration der Beurteilung in einen allgemeinen Organisationsrahmen von Schutzmaßnahmen, um Arbeit sicherer und gesundheitsförderlicher zu gestalten. Daher unterscheidet sich diese Darstellung von vielen anderen, weil sie eine Neubewertung der einzelnen Teile der Gefährdungsbeurteilung vornimmt, moderne Erkenntniswege aufzeigt und insbesondere die Verschränkung zwischen Erkenntnisgewinn und betrieblicher Praxis besonders in den Fokus nimmt. Es versteht sich sowohl als Hintergrundinformation als auch als Handlungshilfe für: - Arbeitgeber/Führungskräfte - Fachkräfte für Arbeitssicherheit - Betriebsärzte - Betriebsräte - Aufsichtspersonen - und andere im Arbeitsschutz Verantwortung tragende Personen. |
BAuA (Hrsg.) Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung |
Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Arbeitgeber/-innen dazu, auf der Basis einer Beurteilung der Arbeitsbedingungen erforderliche Maßnahmen des Arbeitsschutzes festzustellen, umzusetzen und im Hinblick auf ihre Wirksamkeit zu kontrollieren. Bei dieser Gefährdungsbeurteilung sind auch psychische Belastungen der Arbeit zu berücksichtigen. Das vorliegende Fachbuch vermittelt dazu Erfahrungen und Empfehlungen, die auf der Basis eines Forschungs- und Entwicklungsprojektes der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin erarbeitet wurden. Dargestellt werden fachlich angemessene und praktikable Vorgehensweisen unter Berücksichtigung aller Schritte der Gefährdungsbeurteilung: Von der Ermittlung und Beurteilung der psychischen Belastung bis hin zur Entwicklung, Umsetzung und Wirksamkeitskontrolle von Gestaltungsmaßnahmen. Beispiele „Guter Praxis“ machen anschaulich, wie einzelne Unternehmen die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung umgesetzt haben. Darstellungen von Methoden sowie Porträts beispielhaft ausgewählter Instrumente und Verfahren vermitteln einen Eindruck davon, wie psychische Belastungen der Arbeit ermittelt und beurteilt werden können. Grundsätzliche Hinweise und Empfehlungen bieten bei der Planung und Organisation der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung Orientierung. Das Fachbuch richtet sich an Akteure aus betrieblicher Praxis, Politik und Wissenschaft, die sich für den Umgang mit psychischer Belastung im Kontext des betrieblichen Arbeitsschutzes interessieren. |
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