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Wer arbeitet wie lange und warum? Diese Frage zu beantworten ist komplex und spannend zugleich. Denn in ihrer Beantwortung liegen zahlreiche Erkenntnisse, die von gesellschaftlicher und betrieblicher Relevanz sind. „Mit unserer Kohortenstudie lidA greifen wir eine Vielzahl von Themen auf. Die Ergebnisse haben uns oft überrascht und nicht wenige machen nachdenklich“, erklärt Prof. Hasselhorn.
So viel steht fest: Die Arbeitswelt wandelt sich. Neue Technologien, veränderte Arbeitsformen, Flexibilisierung und weitere Faktoren führen zu veränderten Bedingungen. „Auch ältere Erwerbstätige stellt dies vor große Herausforderungen“, so Prof. Hasselhorn.
Wenn also ältere Erwerbstätige heute mehr und länger arbeiten sollen, stellen sich für Politik, Gesellschaft und Betriebe verschiedene Fragen. „Darin geht es um Gesundheit, den Erhalt der Arbeitsfähigkeit, aber insbesondere auch um die Erwerbsmotivation. Es wird essenziell, die zahlreichen verschiedenen Faktoren zu kennen, die die Fähigkeit und Bereitschaft, überhaupt oder länger zu arbeiten, beeinflussen.“
Auf diese Fragen sucht lidA nach Antworten: Im Abstand von drei Jahren werden dafür ältere Erwerbstätige befragt. Im Rahmen der im Frühjahr durchgeführten dritten Erhebungswelle wurden 3.586 Babyboomer der Jahrgänge 1959 und 1965 deutschlandweit zu Hause interviewt. „Für die sozialversicherungspflichtige Erwerbsbevölkerung dieser Jahrgänge ist die Studie in allen Erhebungswellen repräsentativ“, verweist Prof. Hasselhorn auf die Bedeutung der Ergebnisse. Mit diesen können die Wuppertaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler u.a. Einflussgrößen auf die Gesundheit, Arbeitsfähigkeit, Motivation und das Erwerbsleben der befragten Jahrgänge identifizieren. Auch individuelle Veränderungen und deren Auswirkungen können beschrieben und erklärt werden.
„Die Babyboomer-Generation bildet heute die größte Erwerbsgruppe in der Bundesrepublik. 2025 erreichen die ersten Befragten das gesetzliche Regelrenteneintrittsalter. Es ist unser Ziel, auch diesen Übergang wissenschaftlich zu begleiten“, betont Prof. Hasselhorn. Davor ist für 2021 noch eine vierte Erhebungswelle geplant.
Im Zuge der Aufbereitung der dritten Erhebungswelle hat der Lehrstuhl für Arbeitswissenschaft eine Broschüre erstellt, die einen übersichtlichen Einblick in die Fragestellungen und Ergebnisse bietet. Sie steht Interessierten zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Weitere Informationen: www.lida-studie.de
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