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Im Gespräch mit Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch, und Dr. Jörg Lichter, Senior Director Research des Handelsblatt Research Institutes  
16.06.2025

Inklusionsbarometer Arbeit: Rückschritte bei Inklusion auf dem Arbeitsmarkt

ESV-Redaktion Betriebssicherheit
Immer mehr Unternehmen kommen ihrer gesetzlichen Pflicht, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, nicht nach. (Foto: Christina Marx, Jörg Lichter)
Zum zwölften Mal hat die Aktion Mensch zusammen mit dem Handelsblatt Research Institute untersucht, ob Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt vorankommt oder nicht. Die Ergebnisse stehen im neuen Inklusionsbarometer Arbeit und beziehen sich auf das Jahr 2023.

Im Vergleich zum Jahr 2022, in dem nach dem Ende der Corona-Pandemie eine leicht positive Entwicklung zu verzeichnen war, hat sich die Arbeitsmarkt­situation für Menschen mit Behinderung 2023 wieder verschlechtert. Sowohl die Arbeitslosenzahlen als auch die Arbeitslosenquote von Menschen mit Schwerbehinderung sind gestiegen. Besonders problematisch: Immer mehr Unternehmen kommen ihrer gesetzlichen Pflicht, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, nicht nach. Inklusion auf dem Arbeitsmarkt macht also auch 15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention, in der das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe auch auf dem Arbeitsmarkt verankert ist, keine Fortschritte.

Frau Marx, wie steht es um die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt?

Leider können wir keine positive Trendwende verkünden; das Gegenteil ist der Fall. Denn die Arbeitslosenzahl unter Menschen mit Behinderung ist nach einer kurzen Erholung wieder angestiegen – und wird es, so die Prognose, auch weiterhin tun. Umso erschreckender, da sich gleichzeitig die Anzahl an Unternehmen erhöht hat, die qua Gesetz unter die Beschäftigungspflicht von Menschen mit Behinderung fallen. Auch blicken wir mit Sorge darauf, dass sich die sogenannte Abgangsrate – also der Anteil derer, die es aus der Arbeitslosigkeit wieder in ein Anstellungsverhältnis schaffen – im letzten Jahr auf drei Prozent verschlechtert hat. Sie liegt damit deutlich unter der von Menschen ohne Behinderung, die im Vergleich eine mehr als doppelt so hohe Chance haben, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Dies erklärt auch den nach wie vor gravierenden Missstand der Langzeitarbeitslosigkeit – denn nahezu die Hälfte aller arbeitslosen Menschen mit Behinderung ist mindestens ein Jahr ohne Beschäftigung. Im Ergebnis muss man sagen: Die Inklusionsbemühungen müssen sich drastisch verstärken.

Was können und sollten Unternehmen tun, um die Situation zu verbessern?

Arbeitgeber in Deutschland sind es, die durch Einstellungen und Beschäftigungen zu einer nachhaltigen Verbesserung beitragen können. Obgleich der vorherrschende Fachkräftemangel und der demografische Wandel Motivation genug sein sollten, sei an dieser Stelle erneut betont: Viele von ihnen sind dazu verpflichtet, kaufen sich stattdessen aber von ihrer Verantwortung frei. Entscheidend ist letztlich also der Wille der Unternehmen zu Inklusion und Diversität in der eigenen Belegschaft – und eine Einstellungspolitik, die bloße Floskeln in gelebte Praxis überführt. Dazu gehört, dass sich Arbeitgeber präventiv und nicht erst aufgrund von Neueinstellungen mit zentralen Voraussetzungen beschäftigen wie der Barrierefreiheit beim Bewerbungsprozess, in den Büroräumlichkeiten oder im Hinblick auf die genutzte Hard- oder Software. Im gleichen Zuge aber auch mit flexiblen Arbeitsmodellen und internen Unterstützungsstrukturen. Die positive Nachricht: Unternehmen sind bei alledem nicht auf sich allein gestellt – es bestehen ausreichend Beratungs-, Service- und Hilfsangebote, auch finanzieller Art.

Weshalb ist Inklusion von Anfang an auch in Bezug auf den Berufsweg so wichtig?

Wie wir aus unserem kürzlich veröffentlichten „Inklusionsbarometer Jugend“ wissen, äußern derzeit fast 40 Prozent der Jugendlichen mit Beeinträchtigung die Sorge, den Erwartungen in Schule, Ausbildung und Beruf nicht gerecht zu werden. Das sind knapp doppelt so viele wie bei Jugendlichen ohne Beeinträchtigung – ein alarmierendes Ergebnis, schließlich könnte dies ein Hinweis auf ein geschwächtes Selbstvertrauen als Folge von individuellen und strukturellen Diskriminierungserfahrungen sowie deutlich schlechteren Teilhabechancen sein. Andere einschlägige Studien bestätigen, dass viele Menschen mit Behinderung weniger Vertrauen in ihre beruflichen Fähigkeiten haben. Und das, obwohl es unter ihnen im Vergleich mehr gut qualifizierte Fachkräfte gibt und auch von uns befragte Unternehmen, die Menschen mit Behinderung beschäftigen, mehrheitlich keine Leistungsunterschiede feststellen. Die Konsequenz ist jedoch häufig, dass Arbeitnehmende mit Behinderung in Berufen tätig sind, die unterhalb ihres Qualifikationsniveaus liegen – das dürfen wir als Gesellschaft nicht länger hinnehmen. Ein Kultur- und Bewusstseinswandel ist daher zwingend erforderlich: Nicht nur unser Arbeitsmarkt, sondern bereits die frühkindliche und schulische Ausbildung sollten ebenso wie die Berufsorientierung individuelle Stärken und Kompetenzen in den Fokus rücken und so einen realistischen Selbstwert prägen, um die Spirale der Benachteiligung gar nicht erst entstehen zu lassen.

Herr Lichter, kommt es derzeit zu einer Überlagerung von Krisen auf dem Arbeitsmarkt?

Deutschland befindet sich aktuell im fünften Krisenjahr in Folge. Die Covid-Pandemie wurde von den steigenden Energiepreisen infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine abgelöst. Die Auswirkungen des anhaltenden konjunkturellen Abschwungs zeigen sich darin, dass die gesamtwirtschaftliche Leistung Deutschlands – das Bruttoinlandsprodukt – noch immer nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht hat und die Insolvenzanträge der Unternehmen Höchststände erreichen. Die Vielzahl von Krisen in den vergangenen fünf Jahren findet so auch auf dem Arbeitsmarkt ihren Niederschlag. Zwar zeigt sich in vielen Branchen bereits ein akuter Fachkräftemangel, der durch den demografischen Wandel noch verstärkt wird. Diese strukturellen Entwicklungen können die negativen konjunkturellen Entwicklungen derzeit jedoch nicht überlagern, sodass in der Folge die Arbeitslosenzahlen ansteigen.

Welche arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen könnten Teil der Lösung sein?

Die Einstellungsbereitschaft von Unternehmen ist stark von der konjunkturellen Entwicklung abhängig. Ein zentraler Hebel für eine Verbesserung der Situation besteht entsprechend darin, diese große Abhängigkeit zu verringern. Das bedeutet: Unternehmen müssen auch in Phasen des Abschwungs neugeschaffene oder freiwerdende Stellen mit Menschen mit Behinderung besetzen. Dieser Bewusstseinswandel vollzieht sich allerdings noch viel zu langsam und sollte daher von politischen Maßnahmen flankiert werden. Die von der Bundesregierung angekündigten Reformen des Behindertengleichstellungsgesetzes wie auch des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes müssen daher endlich umgesetzt werden. Zudem sollten auch die Investitionen in die Arbeitsmarktintegration – in die berufliche Weiterbildung sowie die Aktivierung und berufliche Eingliederung – spürbar erhöht werden, um zumindest den Rückstau an ausgefallenen Eingliederungsmaßnahmen aus der Zeit der Pandemie abzuarbeiten. Schließlich kann auch die aktuelle Erhöhung der Ausgleichsabgabe im Sinne des „Nudging“ das Bewusstsein für die Pflicht erhöhen, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen. Insbesondere bei den größeren Unternehmen, die ihrer Verpflichtung bislang überhaupt nicht nachkommen.

Welche Entwicklung ist im Ausblick zu erwarten?

Die im Jahr 2024 geschrumpfte gesamtwirtschaftliche Leistung hat erhebliche negative Konsequenzen für den Arbeitsmarkt. Die Prognose für 2025 ist ebenfalls düster. Arbeitsplätze fallen derzeit vor allem im verarbeitenden Gewerbe weg, also in der Industrie und im Handwerk – Branchen, in denen überdurchschnittlich häufig Menschen mit Behinderung beschäftigt sind. Damit steigt deren Risiko, den Arbeitsplatz zu verlieren. Es ist mit Blick auf die negative Entwicklung, die das diesjährige Inklusionsbarometer Arbeit aufzeigt, kaum ein Trost, dass Menschen mit Behinderung die negativen Folgen in Phasen des Abschwungs etwas später spüren als Menschen ohne Behinderung. Denn leider profitieren erstere im Regelfall auch mit einer zeitlichen Verzögerung von einer guten wirtschaftlichen Lage.

Frau Marx, Herr Lichter, vielen Dank für das Gespräch!

Weiterführende Informationen
Weitere Informationen und die Studie zum Download finden Sie hier: www.aktion-mensch.de/inklusion/arbeit/zahlen-daten-fakten

Um Unternehmen über bestehende Beratungs- und Serviceangebote zu informieren, hat die Aktion Mensch kürzlich gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) die Broschüre „Neue Wege in der Fachkräftesicherung – So geht Inklusion“ veröffentlicht. Sie steht unter www.aktion-mensch.de/fachkraeftesicherung zum Download zur Verfügung.

Für das „Inklusionsbarometer Jugend“ befragte die Aktion Mensch 1.442 junge Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren, davon 718 mit Beeinträchtigung und 724 ohne Beeinträchtigung. Mit dem Ziel, ungleiche Teilhabechancen von jungen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zu identifizieren, um auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse Inklusion weiter voranzutreiben. Weitere Informationen finden Sie unter www.aktion-mensch.de/inklusionsbarometer-jugend.

Die Aktion Mensch e.V. ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als fünf Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Projekte. Möglich machen dies rund vier Millionen Lotterieteilnehmende. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014 ist Rudi Cerne ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch.

Das Handelsblatt Research Institute ist ein Geschäftsfeld der Handelsblatt Media Group. Es bietet mit einem 20-köpfigen Team aus Ökonom*innen, Sozialwissenschaftler*innen und Historiker*innen maßgeschneiderte Recherche- und Forschungsarbeit – von der tagesaktuellen Kurzanalyse über ausführliche Dossiers und Datenanalysen bis hin zu komplexen wissenschaftlichen Studien. Das Research Institute vereint dabei hohe wissenschaftliche Expertise, Erfahrung und handwerkliches Können in der Informationssuche mit journalistischer Kompetenz in der Aufbereitung.

Das Interview erschien zuerst in unserer Fachzeitschrift:

Betriebliche Prävention

Redaktionsbeirat: Dr. Michael Au, Prof. Dr. Gudrun Faller, Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl
Redaktion: Florian Gräfe

Programmbereich: Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit

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Nestlé steigt ein bei VISION ZERO
„Null Unfälle – gesund arbeiten“ lautet das Motto der BGN-Präventionsstrategie „VISION ZERO“. Auch für die Nestlé Deutschland AG sind dies zentrale Ziele der Unternehmensführung. Künftig werden Nestlé und die BGN noch enger bei Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zusammenarbeiten und haben dies jüngst in einer Kooperationsvereinbarung festgeschrieben. mehr …
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