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Nachgefragt bei: Dr. Sebastian Festag  
04.06.2018

Festag:  „Vernetzung im Brandschutz darf nicht auf Kosten des Schutzniveaus passieren“

ESV-Redaktion Arbeitsschutz
Dr.-Ing. Sebastian Festag (Foto: Hekatron)
Alle Akteure im Bereich der Sicherheit müssen sich den Herausforderungen durch zunehmende Technisierung, Automatisierung, Vernetzung und Digitalisierung stellen. Dr. Sebastian Festag erläutert im Interview mit der ESV-Redaktion, wie schwierig die tatsächliche Umsetzung von Schutzzielen und Sicherheitsanforderungen im Brandschutz zukünftig sein wird und welche Kompetenzen es braucht.

Sie sind Mitglied einer europäischen Task Force, die sich dem Thema Falschalarm angenommen hat. Was sind Ihre Erkenntnisse?

Festag: Falschalarme, bei denen Alarm vor Gefahren geschlagen wird, ohne dass beim Prüfen der Sachlage tatsächlich Anzeichen für diese Gefahr zu erkennen sind, sind ein weit verbreitetes Phänomen. Dieses Phänomen tritt bei vielen Technologien auf, wie in der medizinischen Diagnostik, bei Kontrollen an Flughäfen, in den Medien und der Politik sowie bei Systemen zur Gefahrenerkennung, wie automatische Brandmeldeanlagen, Rauchwarnmeldern oder Einbruchmeldeanlagen.

Bislang wurden Falschalarme als unnützer Kostenfaktor und unangenehme Schattenseiten solcher Systeme gesehen, die deren Ruf schädigen. Meines Erachtens gehören sie zumindest in Teilen schlicht dazu, müssen also in Kauf genommen werden bei dem viel wichtigeren Anliegen, Betroffene und Einsatzkräfte vor existenzbedrohenden Gefahren rasch und sicher zu alarmieren. In unseren Analysen zeigt sich, dass solche Systeme in ihrer Verbreitung zunehmen – was an der steigenden Anzahl der aufgeschalteten Anlagen in allen Ländern zu erkennen ist – und damit gemessen an den absoluten Zahlen mehr „echte“ Gefahren erkannt werden, was Sach- und Personenschäden erheblich reduziert. Gleichzeitig nimmt die Anzahl an Falschalarmen bei solchen Systemen seit einigen Jahren ab. Es gibt viele bekannte Möglichkeiten, um Falschalarme zu reduzieren. Oftmals sehen wir aber, dass Vorkehrungen zur Reduktion vermutlich aufgrund mangelnden Wissens nicht ergriffen werden. So werden beispielsweise Brandmelder bei Bauarbeiten häufig nicht abgedeckt, so dass Staub die Melder in Alarm versetzt. Im Ergebnis resultiert daraus ein Falschalarm, der am Ende auf die Systeme zurück fällt, obwohl sie bestimmungsgemäß funktioniert haben. Solche „Täuschungsalarme“, als Untergruppe von Falschalarmen, sind derzeit das Hauptthema, wenn wir einen Blick auf die Ursachen bzw. Auslöser werfen; und das in allen analysierten Ländern.

Falschalarme sind nicht nur eine Art systemimmanente Nebenwirkung, sondern auch mit einigen Vorteilen verbunden, z. B. können damit Missstände in der Alarmierungskette ohne große Schäden aufgedeckt werden und Einsatzroutinen geprobt und optimiert werden.

Wie wird die Sicherheitstechnik der Zukunft aussehen? Welche Kompetenzen müssen die Anwender dafür haben?

Festag: In Zukunft bricht auf die Akteure im Bereich der Sicherheit über Trends der Technisierung, Automatisierung, Vernetzung und Digitalisierung gewaltig etwas ein. Obwohl teilweise in diesen Entwicklungen „Sicherheit“ als Attribut aufgeführt wird, müssen sich die etablierten Vorgehensweisen in der Sicherheitstechnik meines Erachtens trotzdem für ihre Berechtigung durchsetzen. Der Ruf nach Sicherheit ist schnell gemacht. Doch die tatsächliche Umsetzung von Schutzzielen und Sicherheitsanforderungen unter Berücksichtigung fallgebundener Wirkungsweisen einschließlich der anvisierten Wirkmechanismen und der möglichen Nebenwirkungen ist ein schwieriges Unterfangen. Gerade deshalb hat sich in der sicherheitstechnischen Umgebung die Orientierung an anerkannten Regeln der Wissenschaft und Technik etabliert. Dieses Vorgehen wird gerne zunächst als innovationshemmend aufgefasst, dabei geht es mehr darum, mögliche Folgeschäden zu vermeiden.

Es wird eine Herausforderung sein, das bisher etablierte Vorgehen, mit dem aus anderen Branchen und Anwendungsbereichen um sich greifende – oft auch schnelle – Handeln zusammen zu bringen. Ganz platt gesprochen: Jemand der auf kurzfristigen Erfolg aus ist oder eine fundamentale Innovation bewirken will, wird sich vielleicht wenig Gedanken darüber machen, wie sich weitreichende Folgeerscheinungen, wie z. B. Falschalarme, beherrschen lassen. Zumindest sehe ich das bei vielen neueren und radikaleren Entwicklungen in der aktuellen Diskussion nicht.

Die Akteure in diesem Umfeld stehen, wie schon immer, vor der Herausforderung, die gängige Praxis mit den neueren Entwicklungen zu verknüpfen. Nur die Innovationszyklen werden kürzer. An vielen Stellen zeichnen sich die Herausforderungen aber erst noch ab, womit nicht in allen Bereich adäquate Gegenmaßnahmen entwickelt wurden oder bekannt sind. Ein Hauptthema ist für mich, dass bewährte sicherheitstechnische Prinzipien stellenweise ignoriert werden. Zum Beispiel war die „Entmaschung“ (das Ausgliedern von sicherheitskritischen Funktionen) ein Grundprinzip bei der Gestaltung technischer Systeme. Der derzeitige Trend rund um das Thema Vernetzung, d. h. kurzum alles wird mit allem verbunden, ignoriert dieses wohl durchdachte und bewährte Prinzip zu Lasten des Schutzniveaus – auch wenn das gerne überhört wird. Ich frage mich, wer solche Konsequenzen in Zukunft überhaupt überblicken kann? Akteure im Sicherheitsbereich sind prinzipiell in der Lage, doch müssen auch sie für die Zukunft dazu gerüstet sein.

Vor welchen Herausforderungen steht der (anlagentechnische) Brandschutz dabei?

Festag: Der anlagentechnische Brandschutz steht vor der Herausforderung, dass sein Nutzen bei den „Endkunden“, Betreibern, Feuerwehren und Brandschutzfachplanern gesehen und anerkannt wird. An vielen Stellen ist hierzu immer noch ein mangelndes Wissen zu verzeichnen, wie wir es exemplarisch bei der Falschalarmthematik sehr deutlich sehen.

Zusätzlich bedrückt der Fachkräftemangel die Sicherheitstechnik im weitesten Sinne. Wir brauchen hochqualifizierte Fachkräfte vom Auszubildenden bis zum promovierten Akademiker. Es gilt in Zukunft ressourcenschonend das Schutzniveau mit intelligenten Lösungen zu erhalten und das bei steigenden Anforderungen aus unserer Umgebung. Die Anlagentechnik ist ein zentrales Element, das mit den anderen Maßnahmen zusammenwirken muss. Die Akteure können aber nur das planen, entwickeln und anwenden, was sie kennen.

Es wird auch so sein, dass wir die aus anderen Bereichen auftauchenden Systeme und Trends schrittweise mit der existierenden Infrastruktur zum Schutz vor Gefahren so zusammenbringen, dass die Gefahren weiterhin adressiert werden und sich dabei die Gefahren nicht verlagern oder sogar neue Gefahren entstehen. Dazu brauchen wir „risikokompetente“ Akteure und diese sind Mangelware.

Was genau entwickelt und produziert Hekatron?

Festag: Hekatron Brandschutz ist führender Spezialist in der Entwicklung, der Herstellung und im Vertrieb von Systemen des anlagentechnischen Brandschutzes. Das Unternehmen mit Sitz im südbadischen Sulzburg gestaltet mit seinen innovativen Produkten und Dienstleistungen die Entwicklung der Brandschutztechnik maßgeblich mit, übernimmt soziale Verantwortung und engagiert sich für den Umweltschutz. Die Hekatron Gesellschaften, Brandschutz und Manufacturing, erwirtschafteten 2017 einen Jahresumsatz von 175 Millionen Euro und beschäftigten 815 Mitarbeitende.


Der Autor
Dr.-Ing. Sebastian Festag ist Obmann der europäischen Arbeitsgruppe „False Alarms“ von Euralarm, Vorsitzender des Fachkreises Brandmeldesysteme im Fachverband Sicherheit beim ZVEI e.V. und  Geschäftsbereichsleiter Marktentwicklung bei Hekatron.

Weitere Literaturempfehlung zum Thema aus dem Erich Schmidt Verlag

False Alarm Study: False Alarm Data Collection and Analysis from Fire Detection and Fire Alarm Systems in Selected European Countries

Erscheinungstermin:  Juni 2018

Herausgegeben von: Dr. Sebastian Festag

The book deals with carefully examined statistics on fires and, in particular, the number of fire alarms due to fire detection and fire alarm systems and the false alarm rate.

The book describes a scientific approach on how to qualify and quantify the problem of false alarms. At the same time, this is being applied on several European countries.

The topic is indeed related to a specific issue, but it provides impulses for a very broad spectrum of similar problems (e.g. Fake News).

EURALARM: The authorship consists of the European task group "False Alarms" by Euralarm. All authors involved are experts in the field of fire safety technologies. Sebastian Festag is the chairman of the task group.

About Euralarm
Euralarm represents the electronic fire and security industry, providing leadership and expertise for industry, market, policy makers and standards bodies. Our members make society safer and secure through systems and services for fire detection and extinguishing, intrusion detection, access control, video monitoring, alarm transmission and alarm receiving centres. Founded in 1970, Euralarm represents over 5,000 companies within the fire safety and security industry valued at 67 billion Euros. Euralarm members are national associations and individual companies from across Europe.

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