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Nachgefragt bei: Dr. Stefan Eßer, Regional Medical Director Central Europe von International SOS  
29.11.2022

Eßer: „Unternehmen sollten kommunizieren, dass sie die Sorgen der Belegschaft ernst nehmen“

ESV-Redaktion Arbeitsschutz
Dr. Stefan Eßer von International SOS (Foto: Andreya/International SOS)
Dr. Stefan Eßer schildert im Interview mit der ESV-Redaktion, warum das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement gerade in Pandemiezeiten wichtig ist und wie Betriebe damit umgehen können.

Die Corona-Pandemie hat laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit zu einem starken Anstieg psychischer Krankheiten wie Depressionen, Angststörungen und Süchten geführt. In Deutschland erfüllt mehr als jeder vierte Erwachsene in einem Jahr die Kriterien einer psychischen Erkrankung, wie die Fachgesellschaft Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) berichtet. Als häufigste Krankheitsbilder werden Angststörungen, Depressionen und Störungen durch Alkohol- oder Medikamentengebrauch genannt. Unternehmen sind daher gut beraten, verstärkt in die mentale Mitarbeitergesundheit zu investieren, um psychischen Problemen proaktiv zu begegnen und Risiken bei der Produktivität einzugrenzen. Doch welche konkreten Maßnahmen helfen und wer sollte verantwortlich für die Umsetzung sein? Dr. Stefan Eßer, Regional Medical Director Central Europe und Facharzt für Arbeitsmedizin, zeigt im Experteninterview auf, wie Unternehmen den wachsenden Herausforderungen gerecht werden können.

Wie entwickelt sich die psychische Gesundheit angesichts der Pandemie?

Eßer: Auch wenn die allermeisten Einschränkungen der Pandemiezeit inzwischen Geschichte sind, haben sie doch starke Auswirkungen auf viele Menschen hinterlassen. Im Vordergrund standen wahrscheinlich die Angst einer Erkrankung nahestehender Personen sowie die Unsicherheit bezogen auf die eigene Gesundheit. Hinzu kamen die Schwierigkeiten des Alltags. Kontaktbeschränkungen, eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten, das Tragen einer Maske an einer Vielzahl von Orten, der Wegfall vertrauter Reisen – all das hat den Alltag unserer Gesellschaft durcheinandergebracht. Dies hat Unsicherheit und Ängste geschürt. Ältere Menschen waren teilweise besonders betroffen und haben vor besonderen Herausforderungen gestanden, die zu Isolation und Einsamkeit führten. Die, die mitten im Leben standen, die Mitte der Arbeitnehmerschaft, waren häufig Eltern mit Kindern denen neben den Belastungen durch die Arbeit zusätzlichen Herausforderungen durch Home Office und Homeschooling gestellt wurden, und die Kinder betreuen mussten. Die jüngere Generation wiederum hatte ihrerseits keine Möglichkeit, Spielkameraden zu treffen, in den Sportverein zu gehen oder anderweitig ihrem Alltag nachzugehen. All das hat die psychische Gesundheit deutlich und oft nachhaltig beeinträchtigt, sei es im Privaten in der Freizeit und Zuhause, und auch am Arbeitsplatz. Deshalb stehen auch Unternehmen vor einer großen Herausforderung. 

Welche Veränderungen sind eingetreten?

Eßer: Die Angst während der Pandemie krank zu werden, die Familie nicht versorgen zu können oder auch am Arbeitsplatz nicht ausreichend Leistung erbringen zu können, hat Spuren hinterlassen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind unsicher geworden, ängstlich, vorsichtig, manchmal verzweifelt, traurig oder sogar depressiv. Dies kann auch Auswirkungen auf die Leistungsbereitschaft und die Effizienz der Arbeit mit sich bringen. So gibt es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Selbstsicherheit, Zuversicht und Vertrauen deutlich eingeschränkt worden sind. Diese Veränderungen hallen nach, zumal ja auch bisher die Pandemie nicht als beendet erklärt worden ist, sondern eher die Auswirkungen Schritt für Schritt zurückgehen, ohne dass ein klarer Schnitt, eine klare Beendigung, ein klarer Abschluss oder gar eine Bilanz erfolgt sind.

Die Regulierungen rund um Home Office, arbeiten von zuhause, mobiles Arbeiten und wie immer die Bezeichnungen auch sein mögen, schaffen zusätzliche Veränderungen und bringen damit ein Herausreißen aus gewohnten Strukturen und die Notwendigkeit, den privaten und beruflichen Alltag neu zu organisieren, zu formieren und zu gestalten. Wechselnde Vorgaben seitens der Behörden und deren Umsetzung seitens der Arbeitgeber schaffen zusätzliche Unsicherheiten sowie Probleme.

Was können Unternehmen konkret tun, um ihre Mitarbeitenden zu unterstützen? 

Eßer: Zuallererst sollten Unternehmen hinsichtlich der Gestaltung des Arbeitsplatzes einschließlich der Regulierungen rund um Home Office, Heimarbeit und mobiles Arbeiten klare Regelungen schaffen und diese kommunizieren. Die Auflagen des Infektionsschutzes für die, die am Arbeitsplatz präsent sein müssen, müssen klar sein und die Wirksamkeit dieser Maßnahmen muss dargestellt und erklärt werden. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen sich am Arbeitsplatz – egal wo sich dieser befindet – sicher fühlen. Arbeitgeber sollten klar darstellen, inwieweit sie als Unternehmen helfen können oder eben selbst wechselnden behördlichen Vorgaben den Schwankungen der Pandemie folgend ausgeliefert sind. Darüber hinaus sollten Unternehmen kommunizieren, dass sie die Sorgen und Unsicherheiten der Belegschaft ernst nehmen und handeln. Im Unternehmen bedarf es daher Ansprechpartner, die bereit sind über diese Sorgen zu reden und darin ausgebildet sind, mit Betroffenen Gespräche zu führen und Lösungen zu finden.

Kommunikation rund um diese Themen auf der einen Seite und das Angebot Hilfe zu bekommen auf der anderen Seite sind entscheidend, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das zum Teil verlorengegangene Vertrauen wiederzugeben. Ob dies in Ausweitung der Aufgaben des Betriebsärztlichen Dienstes, der Sozialarbeiter, der Vertrauenspersonen oder anderer Funktionen im Unternehmen geschieht, oder eine eigene Hilfestelle hierfür aufgebaut wird, ist im Einzelfall zu entscheiden. Allerdings sollten Unternehmen sich nicht dem Trugschluss hingeben, solche Hilfsangebote entstünden quasi von alleine. Nein, sie benötigen klare Aufgabenstellung durch die Unternehmensführung.

Mit welchen Präventionsmaßnahmen lässt sich die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz fördern?

Eßer: Um die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz fördern zu können, ist zunächst eine Bestandsaufnahme notwendig, im Arbeitsschutz wird hier von einer Gefährdungsbeurteilung der psychischen Belastungen gesprochen. Eine solche Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen ist inzwischen in vielen Unternehmen üblich, in einigen Ländern der Welt sogar gesetzlich vorgeschrieben. Verschiedene methodische Verfahren, um die psychischen Belastungen zu messen, liegen vor. Sie reichen von Internet- oder papiergebundenen Fragebögen über Expertengruppen bis zur Begehung durch Experten vor Ort. Klassische Probleme, die als Belastung psychischer Art empfunden werden, sind der mangelnde Einfluss auf die Art der Arbeit, eine begrenzte Möglichkeit, die Arbeitszeit selbstständig zu beeinflussen und zu gestalten sowie Konflikte zwischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern  und deren Vorgesetzten.

Präventionsmaßnahmen müssen die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigen. Zwar lassen sich nicht alle psychischen Belastungen in einem Unternehmen vermeiden, jedoch kann es helfen, die psychischen Belastungen zu erkennen, anzusprechen und zumindest Teillösungen auszuarbeiten. Insbesondere Konflikte zwischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und deren Vorgesetzten bedürfen einer sehr vorsichtigen, feinen und moderierten Lösung, die die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf der einen Seite und die Interessen des Unternehmens auf der anderen Seite abwägen und berücksichtigen müssen.

Die Wirksamkeit der Präventionsmaßnahmen sollte regelmäßig überprüft werden, insofern ist es sinnvoll und ratsam eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen mehrmals durchzuführen. In vielen Unternehmen gibt es darüber hinaus heutzutage ein sogenanntes Employee Assistance Programm (EAP), welches als Anlaufstelle für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dienen kann und wo ausgebildetes Personal die Probleme erörtern, aufarbeiten und wenn nötig auch mit der Unternehmensführung besprechen kann.

Vielen Dank! 

International SOS entwickelt zurzeit einen Leitfaden zur psychischen Belastung am Arbeitsplatz, gemeinsam mit Spezialisten aus Arbeitsmedizin, Psychologie sowie aus Unternehmen und Verbänden, die sich bereits der mentalen Gesundheit von Arbeitnehmern angenommen haben. Der Leitfaden wird Anfang 2023 verfügbar sein. 

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