Beitragssätze der Unfallversicherung in Europa: Vergleichbar?

• Wolfgang Ricke

Im Schrifttum zur gesetzlichen Unfallversicherung und zu ihren unterschiedlichen System finden sich immer wieder vergleichende Hinweise auf die Beitragsätze der jeweiligen Systeme1. Sie sind mit bestimmten Vorbehalten informativ, wenn sie nur zeigen sollen, welche Belastungen der Wirtschaft mit dieser Versicherung verbunden sind. Sie führen in die Irre, wenn sie undifferenziert zu einem Vergleich herangezogen werden, den man heute sogar von Gesetzes wegen (§ 222 Abs. 4 SGB VII) Benchmarking zu nennen gezwungen wird, mit dem man hofft, Best Practices zu ermitteln, um zu Good Governance kommen, was letztlich die Corporate Identity stärkt. Entsprechende hauseigene Zecke stehen oft mehr oder minder unausgesprochen hinter Beitragsvergleichen2. Der Verfasser versucht sich im Folgenden an den methodischen Schwierigkeiten und Möglichkeiten eines Beitragsvergleichs, ohne auf alle denkbaren Aspekte einzugehen oder auch sie nur aufzuzählen zu können, beschränkt sich vielmehr auf einige wesentliche Punkte; denn es geht in erster Linie um Problemerkenntnis. Es scheint dies der erste Versuch dazu zu sein, und der Verfasser hofft, wenigstens keine prinzipiell seinen Annahmen widersprechende Gesichtspunkte übersehen zu haben, wenn aber doch, mag man ihn korrigieren.

Seiten 444 - 451