Nähen mag ein entspannendes Hobby sein. Beruflich ausgeübt ist es dagegen eine schwere und belastende Arbeit. Näharbeitsplätze – und das sind in aller Regel Sitzplätze – zeichnen sich nicht gerade durch eine ergonomische Gestaltung aus. So entsprechen die Höhenmaße vieler Nähtische noch heute denen fußgetriebener Maschinen, wie sie Ende des 19. Jahrhunderts aufkamen. Die Verstellmöglichkeiten der Arbeitsplatte und des Fußpedals sind typischerweise ebenso eingeschränkt wie der Knieraum, in den oft Maschinenteile hineinragen. Sich ständig wiederholende, zum Teil einseitige Bewegungen von Schulter, Arm und Hand machen die Tätigkeit aus. Näher und – in der Mehrzahl – Näherinnen müssen ihre Hände und die Nähnadel genau beobachten, was sie schnell in eine nach vorn geneigte Sitzhaltung zwingt. So überrascht es kaum, dass in der deutschen Nähindustrie seit Jahren ein erhöhter Krankenstand mit entsprechenden Fehlzeiten festzustellen
ist. In einer schon älteren Erhebung klagten 78 % der Beschäftigten einer Näherei über Nackenbeschwerden
und sogar 96 % über Schulter- und Rückenprobleme.
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